Netzwerk mit lauter Einzelverträgen

Die aus Auftragnehmersicht einfachste Möglichkeit ist es, dem Kunden Kolleginnen und Kollegen vorzuschlagen, die die anderen Teile des Auftrages übernehmen können, die sich auch untereinander koordinieren – aber jeder für sich einen eigenen Vertrag mit dem Auftraggeber abschließen.

Damit ist jede Auftragnehmerin nur für ihre eigenen Leistungen verantwortlich, sie muss nur die eigenen Termine einhalten und haftet nur für eigene Fehler. Auch abrechnungstechnisch und steuerlich ändert sich nichts gegenüber dem Einzelkämpfertum. Dem Auftraggeber freilich bringt diese Lösung nicht so viel: Er ist immer noch mit einer Vielzahl von Auftragnehmern konfrontiert (was er ja eigentlich vermeiden wollte).

Immerhin ist eine solche Kooperation besser als gar nichts: Gerade unerfahrene Auftraggeber sind häufig dankbar, wenn man ihnen zuverlässige Partner für diejenigen Aufgaben nennen kann, die man nicht selber übernehmen will. Und wenn die Zusammenarbeit eingespielt ist, bekommt der Auftraggeber auch ein besseres Produkt.

Auf diese Weise lässt sich auch kollegiale Hilfe ausbauen, wenn etwa der Wortjournalist, der einen groben Überblick über Tätigkeitsfeld und Archiv seiner Fotografenkollegin hat, deren Fotos zu seinen Artikeln mit anbietet. Damit ist allen geholfen: Die Kunden bekommen "komplette" Geschichten besserer Qualität, als wenn der Schreiber selbst knipsen würde, die Fotografin kann ihre Bilder ein weiteres Mal verkaufen, und der Journalist kann, wenn er das nicht umsonst tun will, dafür durchaus eine Provision verlangen. (Aber Vorsicht: Solche Provisionen sind gewerbliche Einkünfte und können – sofern sie keine seltene Ausnahme bleiben – den Journalisten seinen Freiberuflerstatus kosten.)

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