Stress erkennen

Stress ist zum Sammelbegriff für Hektik, Überforderungsgefühle, unkontrollierbare Situationen, unangenehme Erlebnisse oder ständig enttäuschte Erwartungen geworden. Eigentlich ist Stress eine natürliche und nützliche Reaktion des menschlichen Organismus auf Reize, Anforderungen oder Bedrohungen der Umwelt. Zum ernsten Problem für Gesundheit und Leistungsfähigkeit wird er, wenn Anforderungen ständig über den Kopf wachsen und keine Mittel und Wege in Sicht sind, diese Anforderungen zu bewältigen. Wichtig ist es:

  • das Phänomen Stress besser zu verstehen und schädlichen Stress frühzeitig zu erkennen;
  • schädlichem Stress durch Verbesserungen der Arbeitssituation vorzubeugen;
  • Möglichkeiten zu kennen, die gesundheitlichen Auswirkungen von Stress-Situationen besser zu bewältigen.

Stress ist nicht nur schädlich. Stress ist auch Ansporn. Erfolgreich bewältigte Stresserlebnisse können das Vertrauen stärken, Herausforderungen zu meistern. Bleiben solche Situationen eingegrenzt, kann der Stress abgebaut werden. Körperlichen und psychischen Funktionen wie Herzschlag, Blutdruck, Atmung und Konzentration werden wieder auf ein Normallevel gebracht.

Dauert der "Alarmzustand" über lange Zeiträume an, fehlt dem Körper das Zurück in die Normaltät. Wichtige Stoffwechselprozesse und psychische Verarbeitungsmuster geraten schleichend aber dauerhaft aus dem Ruder: Blutdruck, Herzfrequenz, Blutfett- und Blutzuckerspiegel und der Immunstatus können kritische Werte erreichen. Die gesteigerte Muskelspannung führt zu Schmerzen im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich, auf die Dauer können ernsthafte Organschäden auftreten. Stichwort: Herzinfarkt.
Auch die psychischen Beeinträchtigungen sind nicht ohne: Chronischer Stress kann zu ständiger Gereiztheit, Konzentrationsmängeln und Schlafstörungen führen. Arbeitsstress ist eine häufige Ursache von Depressionen und Burn-Out. Der Körper sendet in der Regel schon lange vorher Warnsignale, wenn er unter schädlichen Dauerstress geraten ist:

  • ständige Müdigkeit, Mattigkeit
  • häufige Gereiztheit, Nervosität
  • anhaltende Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwächen, Vergesslichkeit
  • zunehmender Konsum von Genussmitteln
  • abnehmende Bereitschaft oder Fähigkeit zur Entspannung

Die in den Arbeits- und Marktbedingungen angelegten Quellen des schädlichem Stress' lassen sich durch Arbeitstechniken wie Zeitmanagement mindern aber kaum vollständig beseitigen. Vor allem der wirtschaftliche Druck ist eine Stressquelle, die im Alltag immer neu gespeist wird. Deshalb ist es wichtig, bei dauernd hoher Belastung auch Techniken zu erlernen, mit denen ein gewisses Maß an Stress akzeptiert werden kann, um gesundheitliche Auswirkungen unter Kontrolle zu halten.
Techniken, die auch für "selbst gemachten" Stress brauchbar sind. Also den, der bedingt ist durch persönliche Einstellungen und Verhaltensweisen, einen gelassenen und angstfreien Umgang mit Belastungen behindert. Praktiker der Gesundheitsförderung empfehlen daher in die Stress-Prävention Maßnahmen einzubeziehen, die die persönliche Denk- und Verhaltensweisen prüfen helfen, etwa:

  • Selbstbeobachtung um Stress begünstigende oder vermindernde Einstellungen und Bewertungen zu erkennen.
  • Lernen und regelmäßiges Anwenden von Entspannungstechniken.

Persönliche Einstellungen und Bewertungen überprüfen und ändern
Nicht alle Menschen sind gleich anfällig gegen Stress. Jedoch erhöhen bestimmte persönliche Sichtweisen und Einstellungen das Risiko, immer wieder unter schädlichen Stress zu geraten. Diese Grundmuster wurden zumeist über lange Zeiträume erlernt und werden in der Alltagserfahrung gar nicht mehr wahrgenommen. Dazu gehören:

  • an sich selbst sehr hohe Ansprüche zu stellen und alles stets fehlerfrei machen zu wollen (Perfektionismus);
  • stets negativen Seiten der Arbeits- und Alltagerlebnisse zu sehen (Pessimismus);
  • die Bereitschaft, sich ständig stark zu verausgaben und dabei nicht auf die Warnsignale des Körpers zu achten;
  • mit Arbeit und Leistung immer auch mit Konkurrenzdenken und übersteigertem Bedürfnis nach persönlicher Anerkennung zu verbinden.

Die Überprüfung und Änderung von Stressrisiken, die in der eigenen Persönlichkeit angelegt sind, erfordert eine sorgfältige Selbstbefragung und Selbstbeobachtung darauf hin, welche Denk- und Verhaltensautomatismen in welcher Kombination und Stärke den eigenen Umgang mit Stress prägen sowie ein persönliches "Trainings-Konzept", das konkrete Regeln und praktische Übungen im Umgang mit Stress begünstigenden Einstellungen und Verhaltensweisen beinhaltet. - Viele Krankenkassen, Volkshochschulen und private Gesundheitsinstitute hierzu Kurse und Coachings an und wer ohne fremde Hilfe weiter in das Thema einsteigen will, finden mit stressNOstress eine gute Plattform (aus der Schweiz) mit teilweise gewöhnungsbedürftiger Nutzerführung.

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