Alltagsfragen
Gerade am Anfang laufen Selbstständige Gefahr, dass sie sich in Alltagsfragen verbeißen. Die allermeisten klärt dieser Ratgeber und gibt Tipps, damit nichts schief geht. Und wenn einmal etwas falsch läuft: Keine Panik! Wer Fehler macht, bekommt – zumindest von Behörden – in der Regel erst einmal eine Mahnung. Und dann noch eine. Und wer dort nachfragt, bekommt oft sogar auch eine Anleitung, was jetzt zu tun ist. Nur wer sich auf Nachfragen und Mahnungen nicht rührt, muss sich auf Schwierigkeiten einstellen.
Die Fragen, die uns am häufigsten gestellt werden, lassen sich ganz knapp wie folgt beantworten:
- Selbstständigkeit im Nebenberuf: Hier gelten prinzipiell die gleichen Regeln wie bei der Hauptberuflichkeit. Wir dröseln in einem Ratgeber-Kapitel einmal die gängigsten Konstellationen und Fragen auf. Und wer sich vor allem für die sozialrechtlichen Folgen und Unterscheidungen interessiert, wird im Text Haupt- und Nebenberuf fündig.
- Buchhaltung: Die wird in am Besten so erledigt, dass die Angaben schnell in die Steuererklärungen übertragen werden. Mit einem gängigen Buchhaltungsprogramm kann da wenig schief gehen. – Komplizierter wird es für Gewerbetreibende mit mehr als 80.000 € Jahresgewinn oder 800.000 € Umsatz. Da ist dann die "doppelte Buchführung" fällig.
- E-Rechnungen: Der Empfang von elektronischen Rechnungen ist seit 2025 verpflichtend, bis 2027 wird nach und nach für die meisten Selbstständigen auch die Verpflichtung eingeführt, E-Rechnungen zu versenden.
- Geschäftskonto: Es ist ganz praktisch und erhöht die Übersicht der Buchhaltung, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben. Die Banken allerdings lieben es wegen der höheren Gebühren und akzeptieren oft keine geschäftlichen Buchungen auf Privatkonten.
- Datenschutz: Wer für den Job lediglich eigenes Wissen oder Produkte erarbeitet, kann das Thema gelassen sehen. – Wer aber eine Website betreibt und vor allem, wer mit personenbezogenen Daten hantiert, muss sich mit den Prinzipien des Datenschutzes und der DSGVO gründlicher beschäftigen.
- Arbeiten in der Wohnung: Ist meist kein Problem – jedenfalls solange die Wohnung nicht umgebaut wird und noch bewohnbar ist.
- Firmennamen: Haben Selbstständige in der Regel nicht. Wer nicht in einem Unternehmensregister eingetragen ist, "firmiert" unter eigenem Namen. Ein Fantasiename darf zusätzlich genutzt werden.
- Namensschutz: Unternehmensnamen, Buchtitel, Aliasnamen und ähnliche Bezeichnungen sind automatisch geschützt, sobald man sie benutzt.
- Website: Die braucht bei geschäftlicher Nutzung vor allem ein ordnungsgemäßes Impressum und eine Datenschutzerklärung. Dann kann nichts schief gehen. Fast nichts, denn für potenzielle Kunden müssen auch noch ein paar weitere Informationen geliefert werden.
- Rundfunkbeitrag: Für einen Arbeitsplatz außerhalb der Wohnung und für ein Auto, das auch beruflich genutzt wird, wollen ARD, ZDF und Deutschlandfunk jeweils einen zusätzlichen Beitrag haben.
- Verpackungs-Versand: Wer beruflich Waren verpackt und verschickt, ist für die Entsorgung der Verpackungen verantwortlich. Konkret wird das über ein Ablass-System bewältigt, indem eine Lizenz bei einem anerkannten Verwertersystem für Verpackungen erworben wird.
- A-1-Bescheinigung: Unglaublich aber wahr, dass bei Arbeiten im europäischen Ausland – und seien es nur für ein paar Stunden für ein Meeting – eine Bescheinigung benötigt wird, die nachweist, dass eine Sozialversicherung existiert.
- Privatinsolvenz: Kein schönes Thema, aber leider eines, mit dem sich manchmal auch (ehemals) Selbstständige beschäftigen müssen.
- Grundsicherung: Eine der sozialstaatlichen Errungenschaften, auf die auch Selbstständige Anspruch haben. – Ein großartiges Portal zur Orientierung im System der Sozialleistungen, das über Ansprüche auf Kindergeld, Wohngeld, Pflegegeld etc. sowie die Pflichten der Leistungsträger informiert, ist zu finden unter Kooperationsgebote-Sozialrecht.
Weiter in den Grundinformationen
- Datenschutz und DSGVO
- Arbeiten in der Wohnung – gibt das Probleme?
- Fort- und Weiterbildung
- Namensfragen
- Informationspflichten
- Rundfunkbeitrag für Wohnung, Auto und Büro
- Verpackungsmaterial, Entsorgungspflichten und Systemanbieter
- A1-Bescheinigung – der europaweite Versicherungsnachweis
- Wohngeld
- Privatinsolvenz für Selbstständige
Link zu dieser Seite. | Seite drucken |